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Sonntag, 16. Februar 2020

 

 

"Kein Denker, nur Gedanken"

 

Warum sind so viele Menschen auf der Suche nach sich selbst? Nach innerem Frieden oder Erleuchtung, nach Erwachen oder einem besseren Platz als den jetztigen? Was treibt diese Suche an? Oft ein Gedanke wie "es fehlt etwas" oder "es muss doch noch mehr geben als das was ist" oder "wie kann ich meine Situation verbessern oder die Dinge kontrollieren"  Die Gedanken/Fragen an sich sind nichts schlechtes oder Gutes. Sie sind einfach da. Entstehen ohne einen wirklichen Hinweis auf ihre Herkunft. Man könnte meinen Gedanken sind eine Art Mitfahrgelegenheit in die Vergangenheit oder in die Zukunft. Ortsungebunden. Aber es spielt keine Rolle woher Gedanken kommen und wohin Gedanken gehen oder fliegen. Vielmehr wer der Denker ist. Es ist der illusionäre Eindruck (Ich) der uns denken lässt das wir der Denker sind. Und der kreiert Probleme. Weil wir dann ja auch die "Schuld" für unsere Gedanken, und die daruaf folgenden Entscheidungen und Handlungen tragen.


Aber was soll er (nennen wir ihn den "Denker") denn machen wenn er sich nicht mehr einmischen darf? Völlig still in der Ecke sitzen soll und dem ganzen Spektakel nur zusehen darf. Das wäre so ähnlich, als ginge man schwimmen nur eben ohne Wasser. Oder man geht ins Kino aber es gibt keine Leinwand. Man trinkt ein Glas Wein, nur den Wein gibt es nicht. Man liest ein Buch aber es gibt keine Buchstaben. Das klingt alles ein wenig fad und langweilig. Ja fast unlebendig. Für was hat man denn den Verstand könntest du fragen? Denken ist doch wohl das wichtigste überhaupt? Damit fing doch alles erst an. "Ich denke also bin ich".

 

Aber warum macht uns dann der Denkapparat so viele Probleme. So viel Kpfzerreissen über dieses und jenes. Warum haben die Gedanken eine Verknüpfung zu vergangenen Geschichten oder welche die noch kommen werden? Warum hört der Denker nicht auf nachzudenken über Dinge wie: "Warum ist mein Mann gestern so spät nach Hause gekomme, obwohl ich ihm schon so oft gebeten habe, er möge nicht mehr so spät nach Hause kommen? Hat er eine andere? Liebt er mich nicht mehr? Bin ich nicht mehr schön genug? Auch schön ist es wenn der Denker die Möglichkeiten des Geldverdienens aufzeigt. Und dir dabei erklärt wie erfolglos du bist, und nichts auf die Reihe bekommst. Zumindest nicht so wie der Denker sich es vorgestellt hat. "Liegt mit Sicherheit an meiner fehlenden Kompetenz, oder an meiner Unfähigkeit meine Kollegen und meinen Chef zu begeistern. Vielleicht ist es auch meine Ausstrahlung an der ich unbedingt noch feilen muss." Wie ist es mit der Familie? "Warum kapiert meine Mutter nicht, dass ich ohne Mann super klarkomme? Und ärgert mich bei jedem Besuch mit dieser Angelegenheit? Und warum muss ich unbedingt in einer Partnerschaft leben damit meine Eltern berughigt sind? Und wer sagt das ich schon zu alt bin ein Kind zu gebären"? Auch allegmeine Fragen sind beliebt. "Ich müsste viel mehr fürs Klima tun, aber am Ende nutzt das ja sowieso nichts mehr. Da draußen gibt es zum Glück genug Menschen die sich für unseren Planeten engagieren. Dafür kümmere ich mich um meine Zimmerpflanzen und sehe zu, dass ich nur noch bei jedem zweiten Einkauf eine Plastiktüte kaufe. Veganer sind auch keine besseren Menschen nur weil sie Tiere schützen wollen. Die wissen gar nicht wie das ist wirklich hunger zu haben".

 

Der Denker denkt was er will. Völlig unkontrolliert haut er raus wie es ihm eben passt. Das geht so nicht weiter magst du vielleicht denken. "Ich muss den Denker unter Kontrolle bekommen, sonst macht er was er will. Und nicht was Ich will. Also, ab morgen werde ich bestimmen was gedacht wird. Und dann wird mein Leben nur noch schön und friedlich. So wie ich es will. Logisch! Ich denke also bin ich....glücklich, traurig, fröhlich, betrübt, ekstatisch. Welcher Zustand eben für mich gerade passt"  Merkst du es?  Das Spiel den Denker kontrollieren zu wollen hat längst begonnen. Und schon hängst du drin in der Denkmechanik. Du versuchst den Denker im Zaun zu halten, damit der Denker nicht denkt was du nicht denken willst.

 

Obwohl du vielleicht mehr und mehr mit dem Gedankenspiel klar kommst, zeigt dir dein Alltag deutlich, so funktioniert das nicht. Irgendetwas läuft nicht ganz richtig mit dem Denker. "Egal wie sehr ich ihn unter Kontrolle habe, er tanzt aus der Reihe, hier und dort."

Das wird sich auch nicht ändern, so lange da noch jemand ist (in dem Fall du) der glaubt der Denker zu sein. Ist dieser Glaube verschwunden, gibt es nur noch Gedanken, aber niemand mehr der denkt der Denker zu sein. Very simple nicht wahr?

 

Was meint das, es gibt keinen Denker nur Gedanken, könntest du fragen? Und was bringt mir das?

Setze gerne anstatt des Denkers das allseits beliebte identifizierte ICH (Markus) ein. Wenn nun kein ICH (Markus) mehr da ist, dann gibt es ja nur noch Gednaken. Du magst fragen "Aber wenn ICH nicht mehr denke, wer denkt denn dann?

Das ist eine Frage die mir an diesem Punkt oft gestellt wird. Doch in wahrheit unbeantwortet bleibt. Herauszufinden wer wirklich denkt ist eine neue Karotte für unseren Denker. Und schon rennt er los auf den Wochenmarkt und sieht zu, dass er alle Zutaten erhält um das Rezept "wie werde ich den Denker los" nachzu kochen. Und da ist die Crux. Wie soll der Denker sich selbst abschaffen?

 

Es ist der illusionäre Eindruck "ich bin der Denker" meiner Gedanken der das ganze Spiel aufrecht erhält.

Ob dieser Eindruck aus deinem Körper Geist Organismus verschwindet kann ich dir nicht sagen. Denn auch das ist determiniert wie jeder Atemzug deines Lebens. Freilich, jedes Wort nur ein kläglicher Versuch zu erklären was DAS ist. DAS bleibt unbeschreiblich. Die Quelle von allem was ist. Völlige Abwesenheit in Anwesenheit. Erleuchtung. Erwachen. Frieden. Glückseligkeit. Alles nur leere Worthülsen.

 

Stell dir nur mal vor, dass der illusionäre Denker (Du) verschwunden ist, und nur noch funktional gedacht wird. Nicht mehr fiktional.

Was für ein Frieden. (bedeutet aber nicht, dass nur noch Friede, Freude, Eierkuchen herrscht)

 

Werner hat das in einem seiner vielen Bücher so beschrieben: "Das unpersönliche Gefühl der Präsenz im Augenblick des Moments".

 

Lov

 

 

 

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